Sabine Keller
Ich möchte dich bitten, dich kurz vorzustellen. Also wer du bist, wie du lebst, relativ knapp sozusagen.
00:00:49: :
00:00:49: Mein Name ist Sabine Keller. Ich bin 50 Jahre alt, katholische Pastoralreferentin in der Pfarrei oder im Pfarrverband Laim in München. Ich lebe auch hier im Pfarreigebiet mit meiner Familie. Mann und drei Söhne im Alter zwischen elf und 17 Jahren.
00:00:49: Das wäre es so.
00:00:49: Bist Du Ur-Münchnerin ?
00:00:49: Nein, ich bin eingewandert. Genau. Ich stamm ursprünglich aus dem Landkreis Altötting.
00:00:49: Bin geborene Altöttingerin, quasi, dann in einem kleinen Ort in der Nähe aufgewachsen, Trostberg in die Schule gegangen, in Passau studiert, in Rom im Freijahr gewesen und dann schließlich zur Ausbildung in München gelandet. Und da jetzt eigentlich in der Umgebung seit 20 Jahren gut tätig, zwischendurch mal Elternzeit.
00:00:49: Warum hast du dich für diesen Weg entschieden?
00:00:49: Da sind viele Faktoren dazugekommen. Ich war vom Elternhaus her war ich jetzt ja, eher sozial-christlich geprägt. Konfessionsverbindende Ehe. Ich war meistens mit der Mama in der Kirche katholisch, bin dann später auch Ministrantin dort geworden. Und da schon der Bezug zur Kirche, zur Liturgie und mich hat es auch vom kritischen gegenüber sein der Kirche immer interessiert. Was steht denn da dahinter? Bibel fand ich immer schon toll als, von der Kinderbibel auf und habe mich da in die Texte vertieft und die kirchliche Realität nicht immer so ganz entsprechend gefunden. Und da war einfach der Forscherdrang auch, was steckt dahinter Dogmen, Kirchenrecht und bin dann schließlich eben Studieren gegangen nach Passau, um mehr zu wissen und dabei aber auch schon mit dem Hintergrund. Nein, also Universität, bloß, ist nicht dass meine, ich brauche Leute, und will irgendwie in die Praxis raus.
00:00:49: Das Studium ist katholische Theologie?
00:00:49: Das war katholische Theologie genau, hab Diplom gemacht. Mit dem wäre es natürlich möglich gewesen, an der Universität weiter im wissenschaftlichen Bereich zu arbeiten ,oder auch ins Lehramt zu gehen. War jetzt auch nicht das Meine, Schule, also ich komme einfach mit dem Schulsystem hier in Bezug auf Religion nicht zurecht, das bewerten müssen.
00:00:49: Du bist ja Pastoralreferentin hier im Viertel. Was macht denn deine Arbeit hier aus, wenn Du noch so zwei/ drei Worte dazu sagst, wie das Viertel so tickt?
00:00:49: Wie das Viertel tickt ? Okay, ich bin jetzt mit einer halben Stelle hier. Der Rest ist Familie. Da brauche ich einfach noch. Ich bin Ansprechpartnerin für diese Pfarrei hier, Zwölf Apostel im Pfarrverband Laim, vier Pfarreien sind es insgesamt. Das heißt, ich bin in erster Linie da, hier zu schauen. Was brauchen die Leute zwischen den verschiedenen Gruppierungen ein bisschen zu verhandeln, vermitteln auch zwischen dem Seelsorgeteam und den Gremien. Ja und sonst, ich gestalt in der Liturgie mit.
00:00:49: Ich bin zuerst Ansprechpartnerin vor Ort für Kinder, Familien, ja Ministranten.
00:00:49: Habt Ihr auch noch Viele aus dem Viertel, die auch wirklich Katholiken sind?
9 [0: 04:24] :
9 [0: Und unser Viertel ist ziemlich gemischt. Also, wir haben ungefähr gut 40 Prozent Christen noch im Viertel, ungefähr zehn Prozent Muslime, sehr viele, die gar nichts sind, laut Eintragungen vom KVR und sonst alles Mögliche auch dazwischen an Religionen und auch im christlichen beziehungsweise katholischen Bereich sehr international aufgestellt. Das sind viele Kroaten, Albaner, Polen also gerade aus den früheren Ost-Ländern da und jetzt auch mit den Geflüchteten, also wirklich ein sehr breites Spektrum aus allen Ländern der Erde. Das macht das Ganze interessant, allerdings auch schwierig, weil es jetzt auch sehr viele verschiedene Sorten des Glaubens sind. Ganz verschiedene Traditionen dahinter stehen, ja machts spannend.
9 [0: Nun ist ja qua Beruf ja die Religion Teil des Ganzen bei Dir, wie intensiv praktiziert du die Religion für dich?
9 [0: Ist jetzt die Frage Religion oder Spiritualität? Ja, also was Religion jetzt wirklich angeht? Sicher, definitiv christlich. Ja, also Jesus ist für mich schon ein ganz wichtiger Faktor, also wenn für mich ist auch diese Menschwerdung Gottes, was für mich eine ganz große Zusage und Aussage ist, wenn sich dieser große, allmächtige Gott nicht fernhält von uns, sondern sich in diese Realität einlässt. Das das gibt mir wahnsinnig viel. Aber das ist natürlich auch schon der Umbruch zur Spiritualität. Meine persönliche Haltung dazu. Und ja, da ist einfach das praktische Leben für mich das Wichtige, wie ich umgeh, mit dem, was da auf mich zukommt, wie ich mit den Menschen umgeh, dass das einfach geprägt ist von der christlichen Botschaft, ja, das ist mir wichtig,
9 [0: Du bist natürlich immer beruflich eingebunden. Aber gehst du auch selber zum Gottesdienst, wenn du mal keinen Dienst hast ?
9 [0: Kommt, schon auch vor, obwohl ich meistens also ich. Ich bin einfach hier auch präsent. Dadurch, dass ich so wenige Stunden habe als Ansprechpartnerin, ist einfach Gottesdienstzeit auch die Zeit, wo ich ansprechbar bin, vorher und nachher. Ich hab jetzt nicht unbedingt so Sprechzeiten hier im Büro, sondern man findet mich in der Regel vor oder nach dem Gottesdienst. Dann kann man einfach mal was loswerden. Oder einen Termin vereinbaren.
9 [0: Was ist dann dein Teil im Gottesdienst ? Wie ist das bei Euch organisiert?
9 [0: Wenn ich jetzt nichts Großes zu tun habe, bin ich einfach da. Und wenn Not am Mann ist, dann teile ich mal Kommunion aus oder so was. In der Regel sind auch Ehrenamtliche da, die das machen.
9 [0: Sonst immer mal wieder predigen. Gerade, wenn irgendwelche Familiengottesdienste oder so was sind, also Spezialgruppen-Gottesdienste, dann ist es in der Regel mein Part, auch immer wieder mal Wortgottesdienste. Jetzt an den Osterfeiertagen ging es natürlich durch, weil bei vier Pfarreien und drei Priestern ist immer eine Pfarrei rundum, dann, wo eben keine Messe ist. An den Hochfesten machen es hauptsächlich wir Hauptamtlichen. Dass wir die Wortgottesdienste übernehmen, sonst ist einmal in der Woche am Samstag ein fester Wortgottesdienst , den auch die Gottesdienstbeauftragten und Ehrenamtliche übernehmen.
9 [0: Und das dürft Ihr dann auch oder das darfst Du als Frau dann auch machen?
9 [0: Wort Gottes feiern, ist gar kein Problem. Klar, das ist bei uns auch vom Studium, von der Ausbildung her ganz klar unser Part. Was hier etwas in der Grauzone noch ist, ist natürlich das Predigen in der Eucharistiefeier. Das ist ja immer wieder diskutiert wird jetzt auch vom Synodalen Weg her,eigentlich die Anforderungen gestellt wurde. Das sollen doch alle machen dürfen, die Ausbildung dazu haben, ist nicht überall. Das hängt einfach am Ortspfarrer, und bei uns ist es aber klar, es predigt jeder bei uns im Team.
9 [0: Man muss dann das ganze Wochenende auch mitziehen mit dem Zelebranten. Also das können bis zu drei Predigten am Wochenende dann auch sein.
9 [0: Was hat Dich zu unserem Workshop Interreligiöse Dialogbegleitung gebracht ?
9 [0: Einfach das Interesse in erster Linie also so von meiner... ja, meinen Begegnungen mit anderen Religionen habe ich jetzt hier eigentlich von der Pfarrei her immer wieder vom Kindergarten. Also unsere Kindergärten sind sehr multinational und religiös aufgestellt, glaub ich über 20 Nationen und ja, das sind auch viele Muslime hier im Viertel dabei. Das ist so der erste Begegnungspunkt mit Muslimen. Sonst in meiner Jugend auch mit Zen-Meditationen beschäftigt und so. Judentum natürlich ganz klar vom Studium her auch, es einfach vom Hintergrund, auch um die Bibel wirklich lesen zu können und ein bisschen Hebräisch zu treiben. Und jetzt, mit Muslimen, wo ja so jetzt mein Projekt auch läuft, das ja von der Grundschule her. Wir hatten in einem Gastarbeiterviertel quasi gewohnt, da waren auch Muslime. Als Kind waren die für mich jetzt nicht so religiöse erlebbar, sondern, einfach die ja kommen von woanders her, haben andere Traditionen , feiern irgendwie was anderes nicht bei uns in der Kirche sind, nicht im Religionsunterricht. Mehr wusste man als Kind darüber auch noch nicht.
9 [0: Ich habe mich dann als Jugendliche sehr auf Karl-May-Bücher geworfen und später das Interesse einfach, was erzählt der da, ist es ist es wirklich so oder ja doch einfach ein bisschen nachforschen und habe einfach mit Begeisterung dann mitgekriegt, dass im Koran viele Persönlichkeiten, die ich ja auch aus der Bibel kenne, wieder auftauchen. Ein bisschen anders. Aber doch es einfach schon mit den Grundlagen von Bibel und Tora arbeitet im Koran. Und das ist, das fand ich irre spannend, dass da ja Vergleichspunkte gibt, dass man sich da gegenseitig auch wiederfinden kann. Und dann in die Richtung, arbeite ich natürlich jetzt auch mit gerne mit dem Projekt
9 [0: so entlang der Jahreskreis, der der Feiern im Jahreskreis.
9 [0: Wir hatten jetzt im Advent zu uns eingeladen. Sind einige Muslime gekommen, und wir haben uns einfach die Geschichten von Maria Verkündigung und Geburt Jesu parallel angeschaut. Was sagte Koran dazu? Was steht in der Bibel? Dazu das war sehr spannend und auch für alle Beteiligten, für viele eine neue Erfahrung, weil sie das gar nicht wussten, dass das doch auch so steht und beziehungsweise halt mit wieder mit einem anderen Bild stetht, so Maria unter der Dattelpalme oder so oder andere Quelle was sehr schöne Bilder sind, die er bei uns in Apokryphen Evangelien durchaus auch schon da sind. Die natürlich der normale Katholik nicht kennt, aber in der Kunst immer wieder wirksam wurden. Und das war eine sehr spannende Gesprächsgrundlage. Dann auch.
9 [0: Wie erreichst du die Leute? Also, wie lädst Du dann ein oder wie machst du das?
9 [0: Wir arbeiten jetzt hier in der Pfarrei mit Indizem zusammen, also interkulturelles Dialogzentrum von Muslimen.
9 [0: Hier vor Ort, also im etwas weiteren Pfarrverbandsgebiet, gäbe es zwei Moscheen, da hab ich keinen Fuß in die Tür gekriegt, bis jetzt. Wäre noch ein Zukunftsprojekt, zu schauen, das war damals, wie wir angefangen haben, ja, Corona - Zeit da war alles schwierig, da reinzukommen. Und dann habe ich auf das bereits Bekannte einfach zurückgegriffen. Hat man früher schon mal was gemeinsam gemacht, und es hat sich jetzt ein bisschen vertieft. Von der Sache her
9 [0: Nun weiß ich, dass Ihr, glaube ich, das Fastenbrechen zusammen gefeiert habt und ihr ward dann sehr begeistert ?
9 [0: IFTA ist schon öfter gewesen. Also wir haben jetzt dieses Jahr einfach gesagt wir, wir stellen den Raum, und die Muslime bringen das Essen. Es war eine Win-Win-Situation. Und dann waren ungefähr 60 Personen da, bei uns im Pfarrsaal, ungefähr ja, zehn bis 15, davon katholisch und der Rest muslimisch.
9 [0: Wir hatten auch wieder zum Thema Fasten gemeinsam was vorbereitet, also ich christlicherseits, der Bilal Arkkaya, dann eben über Ramadan und das muslimische Fasten im Vergleich irgendwie rauf, auch draufgekommen, dass es vom vom Zweck und vom Sinn her genau das Gleiche ist, dass man halt andere Formen dafür hat und hat gegenseitig auch wieder. Ja, ich finde es einfach spirituell befruchtend, gegenseitig, so was im Austausch.
9 [0: Ich habe halt jetzt gemerkt durch diese Kontakte in diesen Festen ergeben sich wieder neue Kontakte. Das ist jetzt einfach auch das Schöne, auch Leute, die aus unserer Pfarrei, die dabei waren, dann auch eingeladen wurden, nach Hause von Muslimen bei Ihnen zu Hause noch das Fastenbrechen zu feiern. Und ich bin dann auch noch mitgezogen worden, war dann auch zweimal noch anderweitig unterwegs mit beim IFTA jetzt dieses Jahr, so viel wie noch nie. Und man findet immer wieder neue Leute, wo sich was ergibt. Einfach ja, Themen gemeinsam. Zum Beispiel. Heute Nachmittag bin ich dann mit dem Hubert Linder und einer islamischen Theologin, Religionslehrerin zusammen, weil die ja mit Jugendprojekt weiter arbeiten wollten. Ich habe sie kennengelernt und wusste vom Hubert im Hinterkopf, dass das jetzt Thema ist. Und sie kam auch mit so etwas bei mir zur Tür rein, dachte ich okay, wir schließen jetzt zusammen, machen wir halt ein bissel Verknüpfungsarbeit und daraus ergibt sich halt immer mal wieder was. Und das ist das Spannende jetzt, wie es weitergeht.
9 [0: Also das ist jetzt so richtig angelaufen bei Euch, oder?
[0: 15:26] :
[0: Wir hatten schon ein bisschen Geschichte in die Richtung. Das war schon, bevor ich wirklich aktiv wurde, hier schon. Unser Pfarrer hat am Anfang, als er kam, geschaut gibt es hier irgendwelche Möglichkeiten interreligiösen Dialogs und ist eben dann über einen Andreas Renz vom Ordinariat auf Idizem verwiesen worden, weil er bei den Moscheen hier wohl auch nicht erfolgreich war. Und da gab es schon einmal Fastenbrechen und auch einmal schon eine Adventfeier. Bei der Adventsfeier war ich dann schon da. Also da habe ich auch mitgestaltet damals, das war nur vor Corona, 2018 oder sowas. Dann wollten wir eigentlich das regelmäßig institutionalisieren. Dann ging es aber einmal beim Andreas Renz nicht. Und dann kam Corona, und dann kam die Fortbildung. Und dann habe ich gesagt und jetzt machen wir Nägel mit Köpfen. Und dann schauen wir wirklich, dass man so regelmäßig immer mal wieder zu einem der Feste irgendetwas Gemeinsames hinkriegen und jetzt sind wir gerade am schauen, letzten Sommer hatten wir mit dem Pfarrfest zusammen zu den 50er-Jahren Olympia in Friedensfest organisiert. Und da eben auch gemeinsames Friedensgebet. Das halt immer noch nach, wenn ich so bei diesen Kontakten auftauche. Ja, das war doch toll, machen wir wieder so etwas gemeinsam, mal gespannt, wie das ihr diesen Sommer noch irgendetwas auf die Beine kriegen, in die Richtung, vielleicht wieder gemeinsam mit dem Pfarrfest oder Opferfest steht auch wieder an von den Muslimen her. So im Hinterkopf hätte ich auch noch Johanni gehabt , ist allerdings jetzt ungefähr zeitgleich mit dem Opferfest. Also beides, glaube ich, pack mer net, nur eins davon. Aber es kommen ja noch ein paar Jahre und ein paar Themen, da kriegen wir schon einiges durch, glaube ich, interreligiöse Maiandacht hätte mich jetzt auch noch gereizt, aber das ist momentan so voll und so. Kurzfristig. Aber wenn die Ausbildung vorbei ist, hab ich wieder ein bisschen mehr Luft.
[0: :
[0: Bei die, dass die Ausbildung das Angebot irgendwie über die wie wir die Arbeit hereingesegelt oder irgendwann hast Du was gesucht. Wie wie hast du direkt auch den Kontakt gezogen?
[0: 17:30] :
[0: Es bei uns ist es ja eigentlich so, dass wir einmal im Jahr eine Fortbildung haben sollten. Ungefähr eine Woche lang, habe schon lange keine mehr gehabt wegen Kindern und und Chaos hab ich gesagt, es geht momentan halt gerade nicht. Und dann kam über Empfehlung vom Kollegen dieses Thema bei mir an. Ich sagte genau das ist es jetzt, das finde ich gut. Und vor allem, es deckt gleich drei Jahre ab. Ich habe sowieso etwas zum Nachholen. Dann geb ich es mir jetzt mal richtig dicke. Und weil ich auch glaubte, dass das hat hier durchaus Hand und Fuß, wenn man das hier mitinstalliert. Gerade mit Blick jetzt auf die Kindergärten. Jetzt, beim IFTA waren zwei Erzieherinnen auch mit dabei, mein nächster Schritt wäre eigentlich so etwas in den Kindergärten mit anzuleiern, dass die Familien gegenseitig in Kontakt kommen, über Religiöses auch zu reden.
[0: 18:25] :
[0: Und eben das war im Hinterkopf , mit dem Thema gehe ich eben dann zu meinem Pfarrer, der zugleich auch der Dekan hier ist, im Dekanat und zu sagen, wäre doch eine sinnvolle Fortbildung können wir das nicht gleich dienstlich machen. Ich habe Gottseidank bei ihm offene Türen eingerannt, er hat gesagt ja, das machen wir am besten gleicher dann auf Dekanatsebene können wir das ja dann auch bewerben und so, dann haben wir schon ein Zukunftsprojekt.
[0: :
[0: Das fließt ja wirklich total rein.
[0: :
[0: Ich denke, dass es jetzt am Dorf oder so net das Thema wäre, wohl nicht zu viele Religionen aneinanderstoßen. Aber hier in der Stadt ist es einfach ganz normal, auch miteinander zu leben. Und es ist notwendig, nicht immer bloß in diesem katholischen, in dieser katholischen Suppenschüssel zu schwimmen, sondern auch den Blick über den Tellerrand zu wagen und ah zu schauen wie kann man dieses Viertel mitgestalten? Und dass die Leute wirklich was davon haben, dass Kommunikation gelingt, dass jeder gut leben kann, hier, dass es friedlich bleibt,
[0: Naja klar, wenn du dir er begegnet bist, das haben wir ja oft in unserem Kurs, wenn wir von den Anderen was wisssen...
[0: Dann kann man ganz anderes Bild wieder davon. Und gerade auch mit Religion ist es ja oft so, dass man es in verschiedene Schubladen einfach einordnet.
[0: Und sobald man Menschen kennt, schaut es dann wieder ganz anders aus. Weil jeder Mensch seine Religion auch anders lebt.
[0: Und die auf sein Leben beziehen muss.
[0: Das hat auch die Eva sehr betont, das Eine ist natürlich die Begegnung und alles und auch Janusz Korczak. Aber dessen ganz große Stärke war wirklich die Menschlichkeit und dieses den anderen auch mal kommen lassen und nicht gleich Zutexten in dem, was sozusagen ja die eigene Sichtweise ist. Oder auch was, wovon gesagt hat dieses Jahr, den Menschen mit seinem, den Mensch zu sehen, mit dem, was er im Religiösen möglicherweise findet und auch lebt . Das ist mir jetzt wirklich durch diese Vertiefung noch einmal klar geworden. Also, ich war auch so mit diesem Religion und so. Aber dass das wirklich dieses Grundgewicht, auf dem ja, wir begegnen uns als uns als Menschen. Und die Religion ist halt ein Baustein.
[0: Ist ein Teil von meinem Mensch sein.
[0: ...was Kommunikation ermöglicht, das hat auch Nermina noch einmal gesagt, es mir aber jetzt erst so richtig ins Gehirn geklickt.
[0: :
[0: Ich fand es jetzt auch ganz spannend eben durch den interreligiösen Dialog bei diesen Tischgesprächen, weil es da dann ganz normal ist, plötzlich über Glauben zu sprechen. Und wie lebe ich ihn? Und das ist eigentlich bei uns so, Ja im Alltagsbereich nicht der Fall, dass mir unter Katholiken jetzt groß drüber sprechen. Wie lebe ich meinen Glauben? Entweder das wäre doch selbstverständlich vorausgesetzt, wenn du in der entsprechenden Blase bist. Oder es ist einfach Privatangelegenheit und da kommst dann wieder neu drüber, mit eben Leuten von anderen Religionen darüber zu reden, die dann auch interessiert nachfragen wie ist denn das bei euch? Und warum ist das so? Und du bist wieder eine ganze anderen Reflexionsphase zu schauen. Ja, warum ist es eigentlich bei uns so? Und wie lebe ich damit?
Das hat durchaus was, wenn wir gerade jetzt auch von unserem Pfarrverbandsmotto wir haben immer so zwei Jahresmotto : Gemeinsam der Zukunft Glauben geben.
Das hat durchaus was, wenn wir gerade jetzt auch von unserem Pfarrverbandsmotto wir haben immer so zwei Jahresmotto : Dies gemeinsam möchte ich jetzt nicht nur auf den engsten Katholikenkreisen beziehen.
Das hat durchaus was, wenn wir gerade jetzt auch von unserem Pfarrverbandsmotto wir haben immer so zwei Jahresmotto : Ja, man erlebt schon immer Menschen, die einfach durch ihr äußeres, irgendwie kenntlich sind, die kommen aus einer anderen Kultursphäre daher. Oder ja wohl auch andere in Glaubens, wenn sie Kopftuch tragen. Bei den Frauen ist es dann ziemlich eindeutig. Aber sich sonst größere Gedanken darüber zu machen, ist sonst
Das hat durchaus was, wenn wir gerade jetzt auch von unserem Pfarrverbandsmotto wir haben immer so zwei Jahresmotto : wahrscheinlich nicht so der Fall,.
Das hat durchaus was, wenn wir gerade jetzt auch von unserem Pfarrverbandsmotto wir haben immer so zwei Jahresmotto : Wenn man nicht sozusagen in der Situation ist, dass man wie die wie die Frauen die Kopftuch tragen,?
Das hat durchaus was, wenn wir gerade jetzt auch von unserem Pfarrverbandsmotto wir haben immer so zwei Jahresmotto : Das ist natürlich ein klares Statement. Da hast du das Thema natürlich immer „ an der Backe“...
Das hat durchaus was, wenn wir gerade jetzt auch von unserem Pfarrverbandsmotto wir haben immer so zwei Jahresmotto : Du hast das schon beantwortet. Aber um es noch einmal so auf den Punkt zu bringen, wieviel interkulturellen/ interreligiösen Kontakt hast du so?
[0: 23:30] :
[0: Also beruflich einfach über die Kindergärten. Ja, sonst eigentlich nicht. So schwimme ich schon ziemlich in der katholischen Blase, muss ich gestehen, jetzt auch vom Freundeskreis. Okay, die Freizeit ist relativ begrenzt, da ein zwei Musliminnen, mit denen ich näher im Kontakt bin, aber sonst eigentlich nicht.
[0: Was denkst du? Warum ist der interreligiöse Dialog wichtig für uns?
[0: ich denk, erst einfach von der Realität her, dass hier einfach Menschen, verschiedener Religionen zusammenleben, einfach das wahrzunehmen. Und es prägt einen. Und von daher ist es einfach wichtig, vom anderen zu wissen, was steht bei dir dahinter, was deine Werte fürs Leben? Und wie können wir uns gegenseitig bereichern dadurch, dass es jetzt mit meiner Erfahrung hauptsächlich gewesen ist, es kann spirituell wirklich bereichern, wenn man die Ansichten der anderen auch mitkriegt.
[0: Das hast schon ein bisschen was genannt. Aber vielleicht ist Dir außerhalb der Veranstaltungen vielleicht noch etwas aufgefallen. So im Kontakt mit den anderen Religionen gibt es was, was dich besonders inspiriert hat, für Dich selbst?
[0: Gerade jetzt von einer Fortbildung her, was zum Teil auch die Elif erzählt hatte, so was halal eigentlich für sie bedeutet, gerade im Einklang mit der Schöpfung. Das fand ich eigentlich sehr gut, auch wieder in der Enzyklika von Laudatio Si und das gibt noch mal eine Bestärkung darin, einfach das ja ganzheitliche au zu sehen.
[0: Das war so ein Punkt, wo ich gedacht habe, da sind die vielleicht sogar schon weiter, als wir da? Da könnten wir miteinander noch ganz viel bewirken.
[0: :
[0: haben sich die Erkenntnisse über den interreligiösen Dialog im Kurs verändert oder vertieft also das Gefühl, dass sich da eine Perspektive verändert hat? Was hast du nach Stand jetzt, was hast du schon mitgenommen?
[0: Also es hat sich sicher vertieft. Und vor allem habe ich viel mehr Kontaktpunkte, also mehr Leute kennengelernt, die ihrerseits wieder was bewirken wollen. Und ich denke, dass das ein großes Bonus ist in Richtung Vernetzung, dass man einfach weiß bei bestimmten Themen. Wen kann ich ansprechen? Wer kann da weiterhelfen und wo ich eben selber merke, ich kann vernetzen.
[0: Das was Schönes, und so inhaltlich, ja schon um mehr Pluralität wahrgenommen. Ich schaue jetzt noch mal ganz anders auf die Gemeinden, die hier vor Ort finde, weil ich mir inzwischen normal klarer ist eben Muslim, nicht gleich Muslim, genauso wenig wie Katholik, gleich Katholik. Die kommen aus den verschiedensten Ländern, aus den verschiedensten Traditionen und ja, Glaubensrichtungen auch. Und ich kann die nicht über einen Kamm scheren, genauso wenig wie ich die Katholiken über einen Kamm scheren kann, die ich hier bei uns im Gottesdienst finde. Und das ist immer interessant, dann wirklich den Einzelnen zu sehen und mit dem ins Gespräch zu kommen,
[0: Wir haben ja unterschiedliche Gottesdienste auch ein erlebt und unterschiedliche Gebete ausprobiert. Gibt es etwas, was bei Dir besonders gelandet ist? Oder einen besonderen Eindruck hinterlassen hat?
[0: Also da wirklich in der Moschee, wie wir waren. Ich habe dann auch mit, mal versucht, mit den anderen gemeinsam die Haltungen mit zu empfinden und finde schon, dass diese Körperhaltungen auch noch sehr viel ausmachen.
[0: Das gehört ja auch zum Teil zu unserer Spiritualität dazu, stehen, knien, sitzen oder auch wenn man Karfreitagsliturgie anschaut, sich auf den Boden zu legen, sich wirklich ganz demütig kleinzumachen.
[0: Das macht was, und das fand ich, das nachvollziehen zu dürfen und mal ganz interessant und auch bereichernd. Andere kannte ich, Synagogengottesdienst kenne ich und evangelische Gottesdienste kenne ich. Die sind genauso vielfältig, wie auch katholische, je nachdem, wer gerade vorsteht.
[0: Eine zentrale neue Erkenntnis hat so etwas gegeben ich glaube, es war jetzt schon überall so ein bisschen mit drin. Diese Vertiefung und auch dieses sehen, es ist so wichtig, und du kannst da auch persönlich irgendwie beitragen, was zu tun?
[0: Genau. Recht viel mehr an Erkenntnis ist mir noch nicht gekommen.
[0: Da gibt es immer viele kleine.
[0: :
[0: Du hast schon so ein bisschen gesprochen. Auch mit Spiritualität und Religion ist das was, was du trennst.
[0: Religion ist ist einfach so mehr, dass das Vorgegebene auch die Formen und die Texte natürlich, also klar, die Texte sind für mich grundlegend von der Bibel her. Sobald es dogmatisch wird, ist immer mal wieder von mir einfach in einen historischen Kontext zu setzen.
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[0: Aber das gehört zur Religion, während Spiritualität dardüber steht und eben doch sehr persönliche Art ist, wie man dann mit den Gegebenheiten der eigenen Religion umgeht.
[0: Und von daher denke ich auf Ebene der Spiritualität, können sich die Religionen sehr gut begegnen. Weil da eine Austauschmöglichkeit des persönlichen da ist, über Dogmen zu streiten, macht keinerlei Sinn und ja die schriftliche Grundlegung. Die muss gegeben sein und ist auch sehr inspirierende Grundlegung wieder für den Austausch.
[0: Wir sprechen viel oder haben viel gesprochen werden über den interreligiösen Dialog und Menschen nichtchristlicher Religionen. Was hast du für ein Gefühl? Wie gut gelingt die Kommunikation und Austausch innerhalb unserer christlichen Religion, die auch sehr vielfältig sind.
[0: Da wäre noch viel Luft nach oben, denke ich, hier im Viertel ist jetzt einfach ja, es ist schon Ökumene möglich. Wir sind hier mit der Paul-Gerhardt-Gemeinde, die ja sehr großen Sprengel hat, evangelischerseits zusammen. Im ja, ökumenischen Dialog, gibt es auch immer wieder Sachen, die zu bestimmten Anlässen gemeinsam gemacht werden. So wie Licht am Laimer Anger im Sommer ist so eine Veranstaltung. Da ist auch die eher freikirchliche Agape-Gemeinde mit dabei, die ja auch mit Paul Gerhard sich die Kirche teilt. Die sind miteinander ganz gut im Dialog und wir von der katholischen Seite. Es gibt da so eine Pfarrer Runde,wo eben auch unsere Pfarrer mit dabei ist und mit den evangelischen da bin ich jetzt eher raus. Mehr Stunden geht es einfach nicht so grundsätzlich. Offenheit und das Interesse ist da, aber manches ist schon sehr strukturell begrenzt. Und da gibt es dann immer wieder paar Hemmnisse in der Richtung von den Leuten her vor Ort ist das, glaube ich, überhaupt keine Frage mehr, ob katholisch oder evangelisch. Und wenn, dann gehe ich dahin, was mir besser taugt oder wer besser predigt
[0: Es ist eine Frage aufgekommen, die hat die die Ulrike eingebracht, Da habe ich auch alle gefragt, wenn du betest, zu wem betest Du, also was ist deine Adresse?
[0: Ich bete in erster Linie zu Gott also Gott in nicht menschlichem Angesicht.
[0: Sondern ja Auch Schöpfer. Die Kraft, die über allem steht, die auch in mir ist.
[0: Wo ich beschenkt bin.
[0: Also Jesus ist, ist für mich eine Bezugsperson ist. Es ist ein ganz großes Vorbild, aber ich biete jetzt nicht dezidiert zu Jesus.
[0: Es ist nur eine Frage nach den eigenen Erfahrungen.
[0: Noch einmal auf den Punkt gebracht mit den Erfahrungen, die du jetzt in unserem Kurs gemacht hast. Ausblick du hast du schon gesagt, mit den Veranstaltungen, die halt irgendwie auch in der Kirchgemeinde sein werden.
[0: Es wird jetzt vielleicht im Sommer auch ein Fest geben. Oder gibt es schon so feste Punkte, wo er auf jeden Fall irgendwie immer etwas macht?
[0: Also okay, Advent und IFTA ist gesetzt, und alles andere wird wahrscheinlich variieren,
[0: Je nachdem, was sich gerade anbietet. Wir haben jetzt,also, wir hätten auch zu Ostern bei uns die Muslime eingeladen. Aber sie waren mit Ramadan, so beschäftigt. Da ging einfach nichts. Und vielleicht, wenn mal Ramadan und Ostern nicht mehr zusammenfällt, ist da wieder was Neues möglich dadurch, dass das wandert.
[0: Mit anderen Festen dann er was? Bei mir ist es heute einmal erfragt, gewonnen von ergibt sich gerade eine Zeitlücke. Bisschen Gestaltungsmöglichkeit muss sich natürlich ergeben. Und ob ich bin da für die Zukunft ganz zuversichtlich, dass ich dann wieder neue Zeitlücken ergeben werden. Und ich habe es einfach auf dem Schirm. Wo geht was und mal wieder anfragen, wie schaut es bei euch aus oder die Fragen, da hätten wir vielleicht geht da was gemeinsam?
[0: Wie groß ist denn der Pfarrverband? Wie viele Leute gehören zu Euch ?
[0: So ist, so genau zahlenmäßig, weiß ich es jetzt nicht mehr. Wir sind ja ungefähr bei 15.000 Katholiken ungefähr der Größenordnung.
[0: Aber es ist natürlich dadurch, dass die sehr international sind, nicht unbedingt die, die bei uns aufschlagen. Also viele sind hier in München ja auch in den muttersprachlichen Missionen, das heißt zu denen haben wir wenig Kontakt. Die kommen zwar vielleicht in die Kirche zum Beten, so persönliches Gebet, tagsüber, aber die schlagen bei uns nicht im Gottesdienst auf und erst recht nicht beim Bibelkreis oder sonstwas, weil das einfach sprachlicher schwierig ist. Also gerade die sprachliche Variante ist mir noch, um Einiges jetzt bewusster geworden, wo da unsere Grenzen und Hemmnisse sind und ja das eben Zutexten wenig hilft, sondern dass man wirklich auf Begegnung setzen muss.
[0: Was meinst Du damit ?
[0: Auch in Richtung Verkündigung also, ich merke es halt, wenn wir predigen im Gottesdienst, und ich sehe dann die Leute, die kommen aus Bangladesch. Die kommen aus Indien, die kommen aus Nigeria, aus Tansania, aus Polen, aus Kroatien, aus Albanien, aus Vietnam, also wir haben da wirklich Bandbreite drin sitzen jeden Sonntag, und bei vielen weiß ich, dass sie sich noch schwer tun mit der deutschen Sprache, gerade noch dazu mit meinem Bayerisch.
[0: Und dass da noch viel auf einer anderen Ebene viel rüberkommen muss, damit die sich auch ja angesprochen fühlen und auch wahrgenommen fühlen.
[0: Was könnte das sein ? Musik ?
[0: Musik ist er ein ganz, ganz wichtiger Faktor auf jeden Fall.
[0: Wir haben Gottseidank eine Kirchenmusikerin. Die relativ flexibel ist, also immer mal wieder etwas anderes bringt, gerade mit den Kinderchören. Ganz viel arbeitet das. Das ist dann sehr interessant, weil gerade die Eltern, die noch kein Deutsch können. Aber deren Kinder sind dann im Kinderchor, und die lernen die Lieder auf Deutsch.
[0: 37:01] :
[0: Also über die Kinder, geht wahnsinnig viel, gerade in Kontakt mit den Familien. Und ja, wir versuchen da viele niederschwellige Angebote auch zu machen. Wir haben jetzt gerade die Pfarrbücherei wieder neu auf die Beine gestellt. Schwerpunkt Kinderbücherei. Es is einfach kostenlos, zu kommen, sich anzumelden, Bücher auszuleihen. Und es ergeben sich immer wieder Gespräche und gerade eben über die Kinder und die Kinderbücher werden auch Eltern wieder sprachfähig. Dass sie sich mit Deutsch auseinandersetzen müssen. Durch die Kinder lernen die Eltern,
[0: Wie man es eigentlich oft so sagt. Aber es ist wirklich so, ja?
[0: Ja.
[0: Bist du eigentlich so, ist dein Schwerpunkt so Familien und Kinder und Jugendliche?
[0: .Ich habe ja hier vor acht Jahren angefangen, mit neun Stunden, und da war es klar, Kinder und Ministrantenarbeit , mehr ging in dem Umfang halt auch einfach nicht. Da hatte ich auch noch sehr enge Kontakte zu den Kindergärten , weil da war mein Kleinster gerade noch drin.
[0: Inzwischen kenne ich nicht mehr alle Kinder des Kindergartens persönlich mit Namen. Wir treffen uns zwar immer mal wieder zum Gottesdienst oder so etwas, oder ich gehe rüber zu einer religionspädagogischen Einheit, erzähl denen eine Bibelgeschichte, gestalte mit denen, was dazu .
[0: Das war also so mein Einstieg in diese Pfarrei. Und das ist sicher noch als großer Part mit dabeigeblieben, auch wenn ich jetzt natürlich für alle verantwortlich bin in dieser Rolle als Ansprechpartnerin in erster Linie eben auch über die Gremienarbeit Pfarrgemeinderat auch zu schauen, so das große Ganze, der Pfarreri zu organisieren, zu vernetzen, aufzubauen jetzt gerade auch mit Hinblick auf die Zukunft, wo es natürlich auch schwieriger wird. Immobilienstrategie läuft gerade durch, die Frage Pfarrverband, wahrscheinlich doch irgendwo was zu machen müssen oder umwidmen, an Gebäuden.
[0: Wäre für mich natürlich jetzt im Hintergrund die Frage. Und wenn wir eine Moschee aus dem Pfarrsaal machen?
[0: Also ich hätte jetzt kein Problem damit. Manche Leute hier vor Ort definitiv noch. Aber wir arbeiten ja im Dialog. Also vielleicht kriegen wir ja da vielleicht noch ein bissel was hin.
[0: Ich will noch einmal kurz zurück an den Anfang. Kommst du eigentlich aus Altötting jetzt von mir? Mein Bild wäre so gewesen, das ja sehr traditionell, sehr traditionell, sehr marianisch geprägt. Allerdings war das frühkindlich bei mir eigentlich eher so ein bisschen, eher eine Abwehrreaktion in die Richtung ist. Wir hatten da wirklich in der Gemeinde auch sehr marianische Damen, die da einen „Revolver_Rosenkranz“ da runter gerattert haben. Seither habe ich einfach Rosenkranzallergie. Das funktioniert nicht bei mir, weil ich die immer im Hinterkopf habe und die höhere, das kriege ich nicht raus.
[0: :
[0: Ich habe eine Person, aber ich habe eine enge Freundin hier, die die Sache ich sage. Aber ich mache so viel Religion, weil sie in der Klosterschule so gelitten hat, Ende der 50ziger Jahre. Wir haben uns so viel darüber ausgetauscht, weil es für mich total spannend ist, weil ich das alles gar nicht kennen.
[0: Aber weil ich trotzdem verstehen möchte, was da so passiert, wie hast du denn das geschafft? Das kann ja sehr einengend sein. Das höre ich so ein bisschen. Oder das, dass es so ist.
[0: Wo hast du so deinen eigenen Schwung da reingekriegt, dass es für dich was spannendes ist, dass du es sogar studieren willst?
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[0: Ja, das waren so beide Pole, des eine so sicher das trotzdem der grad extra, weil das, was so praktiziert wurde, von manchen Leuten oder von manchen Religionslehrern verkündet oder vom Pfarrer für mich jetzt eben nicht das war, was sie in der Bibel gelesen habe, wo du von der Botschaft Jesu verstanden habe, da einfach nur mal zu sagen. Und das will ich aber jetzt hinterfragen. Und ich will wissen was ist jetzt da wirklich dran?
[0: Das Andere aber eben auch die positiven Beispiele von der Familie, wo ich Religion jetzt nie als etwas Drückendes oder was Einengendes empfunden habe, sondern einfach immer als Motivation, menschlich miteinander zu leben, sozial tätig zu werden. Auch eben ein gutes Beispiel von anderen Geistlichen, von Religionslehrern, von Menschen, die einfach mit dieser Religion gelebt haben. Wo ich gemerkt habe ja, dass das gibt dem Kraft, des bereichert und gerade auch manche, die, von denen ich erlebt habe, dass die wirklich in schwierigsten Lebenslagen, gerade durch diesen Glauben diese Kraft bekommen haben und das ist auch jetzt immer wieder, wenn ich zu älteren Leuten gehe, Krankenbesuche mache, Krankenkommunion bringe und mit denen ins Gespräch komm wie die mit ihren Situationen eben auch umgehen, das nicht einfach ist. Und wie die aber da aus diesem Glauben Kraft schöpfen, beeindruckt mich.
[0: Wir haben ja während der, gerade während des letzten Blockes haben wir denn auch viel über die Vorurteile gesprochen, also Antisemitismus, AntiIslamismus. Das war wirklich sehr eindrucksvoll, nochmal. Und dann habe ich gemerkt, das habe ich jetzt gar nicht so sehr in meine Frageliste eingearbeitet. Aber ich habe es hier und da gefragt, hast du selber Erfahrungen gemacht? Auch damit, dass du mal in deinem Bemühen um interreligiösen Dialog nicht weitergekommen bist?
[0: Also ich merke es auch hier vor Ort gerade auch von der paar Mitarbeitern.
[0: Für die Islam sehr stark in der Schublade Islamist steckt .
[0: Die da echt Ängste haben, also grad von Menschen mit Migrationshintergrund, Kroatin, die eben auch im ehemaligen Jugoslawien mit dem ganzen Bürgerkrieg Einiges erlebt hat und für die Muslime ein rotes Tuch sind und denen begreiflich zu machen, dass die jetzt aber bei uns im Saal sind und mit uns gemeinsam ihre Religion, also ihr Fastenbrechen feiern, das war für die ganz strange.
[0: 44:07] :
[0: Ja, sie war noch nicht dazu zu bewegen, mal mit dazuzukommen. Aber ich arbeite noch dran, also da einfach auch zu sagen ja, aber wir machen das, weil
[0: Muslime nicht Islamisten sind, vom Grundsatz her.
[0: Und ja, ich versuche dann auch zu erklären und zu vermitteln.
[0: Aber ich denke, was da schon noch viel bringen wird wäre die persönliche Erfahrung von Kontakten.
[0: Kommt. Zeit kommt Rat, hoffe ich und kommt Begegnung.
[0: Hast du als Angehörige der katholischen, christlichen Religion? Bist du mal nicht weitergekommen mit einem Bemühen auch ich glaube irgendwie in einer Anbahnung von deinem Programm war das irgendwie auch so ein bisschen?
[0: Ja, das ist als Frau gerade im Dialog mit Islam nicht unbedingt einfach. Wenn die Moschee keine Frauenabteilung hat oder so das, dann ist auch eigentlich kein Gegenüber da. Also es ist viel einfacher, als mit dem, über die Frauenschiene in Kontakt zu kommen. Und da ergibt sich sehr viel, weil da auch Musliminnen wahnsinnig offen sind. Bisschen schwierig ist es, als Frau , den Männern gegenüberzustehen. Vielleicht noch ein bisschen schwieriger als bei uns innerhalb des Katholizismus. Obwohl es da auch schon kompliziert genug ist.
[0: Habe ich irgendetwas Wichtiges nicht gefragt?
[0: Wir gucken ja jetzt auch schon fünf Blockseminare. Wenn du so schaust, das habe ich auch hier und da gefragt. Was würdest du mitgeben wollen? Was soll das Leitungsteam möglicherweise noch beachten, wenn Sie jetzt wieder die nächste Gruppe anfangen im November, was hättest du dir vielleicht mehr gewünscht?
[0: Ich denke, gerade Richtung östliche Religionen, kamen sehr kurz, als nicht besonders tief. Da hätte ich mir noch ein bisschen was gewünscht. Man da weiß ich jetzt von den Kontakten her, dass ich da Hubert den Älteren anfragen kann, der kennt sich aus.
[0: Alles andere ergibt sich aus dem selber. Wenn man schon mal irgendwie da drin ist, dann ergeben sich neue Kontakte, und man weiß dann auch immer, wo anzapfen kann. Damit wieder was weitergeht.
[0: Das ist ein bisschen wie so ein Schalter, der umgelegt wurde?
[0: So ein ganzes Relais!